80er & 90er
80er und 90er-Jahre
Eine sehr starke Phase folgte für den SK Rapid in den 80er-Jahren: Rapid sicherte sich nach 14 Jahren wieder den Meistertitel und erreichte erstmals sensationell ein Europacup-Finale. Nach einer sportlichen wie wirtschaftlichen Dürreperiode in den frühen 90ern folgte mit einem Cupsieg, Meistertitel und dem Erreichen des Finales des Europacups der Cupsieger die Rückkehr eines schlafenden Riesen in die Erfolgsspur.
Endlich wieder Meister
Nach einem starken Frühjahr ging Rapid als Meister-Favorit in die Saison 1981/82 und bestätigte diese Einschätzung mit dem Gewinn des Herbstmeistertitels. Im Frühjahr kamen die Grün-Weißen nach einigen Punkteverlusten aber zunächst vom Meisterkurs ab, konnten sich aber wieder erfangen. Im letzten Spiel am 25. Mai 1982 drängten sich rund 25.000 Zuschauer ins restlos überfüllte Gerhard-Hanappi-Stadion, um den ersten Titelgewinn seit 14 Jahren mitzuerleben. Eine zu allem entschlossene Rapid-Elf siegte gegen Innsbruck mit 5:0. Bis heute unvergessen sind die Worte des in diesem Spiel gesperrten Hans Krankl ins ORF-Mikrofon: "Alle wollten uns den Meistertitel stehlen! Die Funktionäre! Die Schiedsrichter! Aber jetzt ist er in Hütteldorf! Alle! Aber jetzt ist er in Hütteldorf!"
Dramatik gegen Celtic Glasgow
Im Europacup der Cupsieger 1984/85 schaltete Rapid zunächst Besiktas Istanbul mit einem Gesamtscore von 5:2 aus. Im Achtelfinale gelang ein 3:1-Sieg gegen Celtic Glasgow im Hanappi-Stadion, allerdings mussten wir uns in Schottland mit 0:3 geschlagen geben.
Es folgten einige der dramatischsten Szenen in unserer Geschichte: Nach diversen umstrittenen Schiedsrichter-Entscheidungen wurde der Rapidler Rudi Weinhofer von einem Gegenstand getroffen und verletzt. Da kein Austausch mehr möglich war, legte Rapid gegen die Wertung Protest ein, dem schließlich auch stattgegeben wurde.
Triumph in Old Trafford
Es folgte ein Wiederholungsspiel auf neutralem Boden - am 12. Dezember 1984 im Old-Trafford-Stadion von Manchester United. Rapid, in Rot, gegen Celtic, in Grün-Weiß kam zu einem 1:0-Sieg (Tor durch Peter Pacult) und erreichte so das Viertelfinale. Unschöne Szenen folgten, so wurden Rapid-Torhüter Herbert „Funki“ Feurer in seinem Tor von einem Zuschauer attackiert, und Pacult beim Abgang niedergetreten.
Weg ins Finale!
Das nächste legendäre Duell wartete: Im Viertelfinale unterlag man zunächst Dynamo Dresden mit 0:3. Eine unglaubliche Aufholjagd folgte allerdings in Wien, als man nach 37 Minuten bereits den Rückstand egalisiert hatte und am Ende sogar mit 5:0 siegte. Im Halbfinale schaltete man schließlich Dynamo Moskau aus, ehe das Finale gegen den neuen englischen Meister Everton folgte.
Hier musste sich Rapid mit 1:3 geschlagen geben, wobei Hans Krankl das erste Finaltor einer österreichischen Vereinsmannschaft gelang. Kleiner Trost: Im selben Jahr holte man sich gegen die Austria den dritten Cup-Sieg in Folge nach einem aufregenden Elfmeterschießen im Finale.
Der Neubeginn
Eine sportlich wie wirtschaftlich sehr schwierige Phase folgte, in der es auf beiden Seiten nicht gut um den SK Rapid statt. Es folgte ein Kraftakt, der in einen Neubeginn mündete: Unter dem neuen Präsidium mit Vorsitzenden Karl-Heinz Oertel und Manager Werner Kuhn konnten für die Saison 1994/95 neue Sponsoren gewonnen werden. Trainer Ernst Dokupil baute mit jungen Spielern eine neue Mannschaft auf, Spieler wie Peter Schöttel, Michael Konsel, Robert Pecl oder Dietmar Kühbauer gingen daraus hervor.
Wiedergeburt mit 14. Cupsieg
Daraus entwickelte sich ein neues Mannschaftsgefüge und sportlich ging es aufwärts: In der Liga kämpfte man um den Titel mit und wurde Dritter. Im Cup schaltete man zuerst den Favoriten und großen Rivalen Salzburg aus, ehe man im Cup-Finale schließlich durch ein 1:0 gegen DSV Leoben (Tor: Peter Guggi) den Pokal zum 14. und bisher letzten Mal in die Höhe stemmen konnte.
Sternstunden im Europacup
Im Europacup wurde zunächst Petrolul Ploiesti daheim mit 3:1 besiegt. Nach einer 0:2-Auswärtsniederlage bei Sporting Lissabon schien das Europacup-Abenteuer bereits vorbei zu sein, und die Hoffnungen ruhten im Rückspiel bis zur Nachspielzeit. Bis dahin hatte Rapid 1:0 durch Kühbauer geführt, ehe Stumpf kurz vor dem Abpfiff das 2:0 gelang. In der Verlängerung schlug Rapid noch zwei Mal zu und stieg mit einem 4:0 auf. Auch Dynamo Moskau wurde mit einem 1:0 auswärts und einem 3:0 daheim („Turban“ Carsten Jancker!) aus dem Bewerb geworfen.
Zu Sternstunden wurden ebenso die Halbfinal-Duelle mit Feyenoord Rotterdam (1:1 auswärts, 3:0 zuhause). Nur zwei Jahre, nachdem der Verein am Abgrund stand, erreichte Rapid somit zum 2. Mal ein Europacup-Finale. Doch die vielen tausenden Rapid-Fans in Brüssel konnten unserer Mannschaft schließlich nur Trost spenden – gegen Paris SG mussten wir uns durch einen abgefälschten Freistoß mit 0:1 geschlagen geben.
Meistertitel 1996
Dennoch sollte diese Saison zur erfolgreichsten der jüngeren Vereinsgeschichte werden. Trotz Europacup-Doppelbelastung blieb Rapid in der heimischen Meisterschaft die dominierende Meisterschaft, nur Sturm Graz hielt bis zum Schluss mit. Am 1. Juni 1996 kam es zum direkten Duell um den Titel: Vor 48.000 Zuschauern im ausverkauften Happel-Stadion kamen wir durch Tore von Pivarnik und Stumpf zu einem verdienten 2:0 und damit dem ersten Titel nach acht langen Jahren.
Erstmals in der Champions League
In der Qualifikation zur Champions League kommt Rapid im Heimspiel gegen Dynamo Kiew zu einem 2:0, in der Ukraine dank einer geschlossenen Mannschafts-Leistung sogar zu einem 4:2 – damit war die Teilnahme an der Gruppenphase der Champions League zum ersten Mal sicher. Gegen die starken Manchester United, Juventus Turin und Fenerbahce Istanbul bleiben zwar die großen Erfolge aus, dennoch blieb dieses erste Auftreten in der Königsklasse immer in Erinnerung.