CL-Aus: Schmerzhafte Auswärtsniederlage bei Sparta Praha
Der Anreisetag verlief nach Plan, die Vorbereitungen auf das so wichtige Rückspiel in der Champions League-Qualifikation gingen wie geplant über die Bühne. Einen Tag darauf hatte das Trainerteam plötzlich mit drei personellen Ausfällen zu kämpfen. Maxi Hofmann hätte auch heute Abend die Mannschaft um kurz vor 20:30 Uhr als Kapitän aufs Feld führen sollen, musste aber leicht angeschlagen auf einen Einsatz von Beginn an verzichten. Gesundheitlich nicht bei 100% war Christoph Knasmüllner, im Gegensatz zu Robert Ljubicic, welcher krankheitsbedingt gar aus dem Kader gestrichen wurde, konnte der Doppeltorschütze aus dem Hinspiel immerhin auf der Ersatzbank Platz nehmen. Die Vorzeichen hätten bessere sein können. Im Vergleich zum Hinspiel musste Cheftrainer Didi Kühbauer so auf drei Positionen Änderungen vornehmen. Leo Greiml rückte in die Abwehrzentrale neben Kevin Wimmer, Lion Schuster bildete mit Dejan Petrovic das defensive Mittelfeld und Taxi Fountas stürmte neben Ercan Kara.
Unter den Flutlichtern des Sparta-Stadions ging es von Anpfiff an am Grün heiß her. Mitverantwortlich dafür war auch die herrschende Atmosphäre auf den Zuschauerrängen. Die Hütteldorfer kamen das erste Mal in Person von Ullmann gefährlich ins entscheidende Drittel (6.). Aufgrund der Niederlage im Hinspiel, waren die Hausherren förmlich gezwungen Verantwortung im Spiel nach vorne zu übernehmen. Das wusste die grün-weiße Defensive in der Anfangsphase gut zu unterbinden, bis es für einen Moment unübersichtlich wurde und der Schiedsrichter seine Hand in Richtung Elfmeterpunkt streckte. Vorangegangen war eine Faustabwehr von Strebinger, nach einer hohen Flanke in den Strafraum. Nach Meinung des Unparteiischen wurde dabei aber nicht nur der Ball, sondern auch der Gegner getroffen – harte Entscheidung. Sparta und Karlsson ließen sich diese Möglichkeit nicht nehmen – 1:0 (16.)! Somit war das Hinspiel-Ergebnis egalisiert, die Karten wurden neu gemischt!
Offensiv taten sich unsere Hütteldorfer im ersten Abschnitt schwer freie Räume erfolgreich zu bespielen. Der tschechische Rekordmeister hatte die Spielkontrolle, Rapid agierte mit zwei Viererreihen im Spiel gegen den Ball aber sehr kompakt und ließ kaum Pässe hinter die Abwehrkette zu. Glück hatte in den Schlussminuten Ullmann, dessen Klärungsversuch nach einer präzisen und scharfen Hereingabe beinahe im eigenen Tor gelandet wäre. Da die Auswärtstorregel abgeschafft wurde, war die Ausgangslage für den zweiten Durchgang für beide Teams die gleiche!
Nach dem Seitenwechsel fanden die Grün-Weißen besser ins Spiel. Die ersten Tormöglichkeiten entstanden durch Fountas und Kara, beiden blieb in aussichtsreicher Position ein erfolgreicher Abschluss verwehrt. In der 59. Spielminute feierte Christopher Dibon nach über einem Jahr Verletzungspause sein Pflichtspiel-Comeback und ersetzte dabei Leo Greiml in der Innenverteidigung. Während zuvor noch Dibon mit seiner ersten Aktion einen gefährlichen Vorstoß der Prager vereitelte, gebührte in der 65. Spielminute der Dank dem Aluminium – Strebinger wäre beim Abschluss aus kurzer Distanz von Hlozek nämlich absolut chancenlos gewesen. Die Minuten vergingen und beide Teams waren bemüht ihre Grundordnung nicht zu verlieren. Denn zu diesem Zeitpunkt deutete alles noch auf eine Verlängerung hin!
Mit Beginn der Rapidviertelstunde brachte Trainer Didi Kühbauer den Matchwinner von vergangenem Dienstag, Christoph Knasmüllner. Es folgten zwei gefährlich Chancen, einmal wurde ein Grüll-Abschluss noch entscheidend abgefälscht, mit der darauffolgenden Aktion verpasste es Fountas den optimal positionierten Knasmüllner in Szene zu setzen. Ausgerechnet in dieser Phase des Spiels brachten die in weinrot spielenden Tschechen die knapp 9.000 Zuschauer in einen Jubelzustand. Ausschlagegebend war der erfolgreiche Abschluss mit Torerfolg von Pesek – 2:0 (81.)!
Rapid war nun gefragt! Und sie zeigten eine Reaktion. Petrovic kam mit Geschwindigkeit und dem Ball am Fuß bis in den Strafraum, den Abschluss parierte der Keeper so zur Seite weg, dass Ullmann das Leder gleich wieder scharf machen konnte, ehe am langen Eck zwei Grün-Weiße zu spät kamen (84.). Die Schlussoffensive von Rapid brachte Gefahr, war aber leider nicht mehr von Erfolg gekrönt! Nach 95-Spielminuten war das Abenteuer Champions League-Qualifikation für uns leider beendet.
Viel Zeit um an dieser Niederlage zu kauen gibt es nicht, zumal es bereits am Samstag in der Bundesliga beim LASK weitergeht, ehe es am Donnerstag im Allianz Stadion zum Hinspiel gegen Famagusta in der UEFA Europa League-Qualifikation kommt!
Fotos: GEPA
Sparta Praha - SK Rapid 2:0 (1:0)
Prag, Stadion Letna, 9.000 Zuschauer, SR Madden (SCO)
Torfolge:
1:0 Moberg-Karlsson (16./Elfmeter)
2:0 Pesek (81.)
Rapid: Strebinger – Stojkovic, Greiml (59./Dibon), Wimmer, Ullmann – Petrovic (86./Auer), Schuster – Arase (78./Schick), Fountas, Grüll – Kara (78./Knasmüllner)
Gelbe Karten: Strebinger, Wimmer