SK Rapid II: Sieg nach Aufholjagd in Amstetten
Ein letztes Mal hieß es für Rapid II: Ab in den Bus und los geht’s! Diesmal war unsere zweite Mannschaft in der 29. Runde der 2. Liga bei dem um vier Punkten besser platzierten SKU Amstetten zu Gast. Das letzte Auswärtsspiel in der ersten, historischen Zweitligasaison von Rapid II sollte unbedingt etwas Zählbarem abgeschlossen werden. Dazu drehte das Trainerteam rund um Franz Maresch aber gehörig an der Rotationsmaschine, im Vergleich zum kleinen Derby am Donnerstag standen gleich sechs neue Gesichter in der Startformation. Doch die vielen Wechsel waren nicht nur dem engen Terminkalender geschuldet, denn Kapitän und Derby-Torschütze Oliver Strunz fehlte wegen seiner fünften gelben Karte in der laufenden Saison. Außerdem musste unter anderem auch auf Paul Gobara, Martin Moormann, Lion Schuster und Mustafa Kocyigit verzichtet werden. Dafür startete heute Marko Dijakovic nach seiner Sperre im Derby wieder in der Innenverteidigung und auch Patrick Obermüller stand seit Oktober des letzten Jahres wieder einmal in der Startelf, er verteidigte links hinten. Offensiv rückten Almer Softic als Zehner, Marco Fuchshofer als zentraler Stürmer sowie Dargo Savic und Raphael Strasser auf den Flügelpositionen in die Mannschaft.
Beide Mannschaften starteten gut diese Partie, doch die Gastgeber nützten schon zu Beginn eine Unachtsamkeit in der grün-weißen Hintermannschaft eiskalt aus. Nach einem Corner wurde der zweite Ball nochmals in den Strafraum gebracht, die Abstimmung zwischen Keeper und Abwehr stimmte nicht und so traf Amstetten zur frühen Führung (5.). Rapid II ließ das jedoch völlig unbeeindruckt. Der in der Anfangsphase sehr auffällige Savic schüttelte zwei Gegenspieler ab, zog mit Tempo in den Sechzehner und wurde gelegt – Elfmeter für Grün-Weiß (7.). Der Gefoulte schnappte sich die Kugel und versuchte es selbst, doch der Keeper roch die Ecke und parierte (8.). Wieder kein Strafstoßtreffer für die Hütteldorfer. Weiter ging es mit Tormöglichkeiten für beide Seiten. Die Niederösterreicher kam viel über die rechte Seite, immer wieder wurde der Topstürmer Peham gesucht. Beinahe hätten sie in der 13. Minute auch gefunden, doch Sulzbacher konnte eine scharfe Hereingabe gerade noch klären. Die Hütteldorfer hatten mehr Ballbesitz, doch brenzlig für die Heimmannschaft wurde es vor allem bei Standards. Zuerst prüfte Kanuric den Schlussmann mit einem gefinkelten Distanzschuss (17.), anschließend brachte Obermüller aus kurzer Distanz nach einem Kanuric-Freistoß den Ball nicht im Tor unter (18.).
Die Schlussphase der ersten Halbzeit begann mit einem Aufreger aus grün-weißer Sicht, Amstetten erhöht auf 2:0 (32.), die Hütteldorfer sahen das jedoch völlig anders. Lautstarke Reklamationen, da war doch klar eine Hand im Spiel. Für den Schiedsrichter scheinbar nicht, der ließ den Treffer zählen. So schwungvoll und temporeich der erste Teil von Halbzeit eins war, so chancenarm war leider der zweite. Doch Rapid II kam noch zum wichtigen und verdienten Anschlusstreffer. Ein weiter Einwurf von rechts segelte in den Strafraum, in einem Kopfballduell setzte sich Fuchshofer durch, verlängerte den Ball und Dijakovic drückte aus zentraler Position die Kugel aus fünf Metern über die Linie (44.). Kurz darauf war Pause in Amstetten!
Mit einem Vierfachtausch und enorm viel Schwung startet Rapid II aus der Kabine. Trotz neuer Offensivpower am Platz sorgte ein Verteidiger für den Ausgleich. Ein Eckball von der linken Seite kommt perfekt an die zweite Stange, wo erneut Dijakovic wartete und per Kopf für den 2:2-Ausgleich sorgte (47.). Es folgte ein grün-weißes Offensivfeuerwerk, bei dem vor allem der Schlussmann des SKU Amstetten immer wieder im Mittelpunkt stand. Nur eine Minute nach dem Ausgleichstreffer probierte es Kanuric mit einem Hammer aus etwa 22 Metern (48.). Doch genauso wie bei Wunsch (49.), der stark freigespielt wurde, ging das Spielgerät knapp am Tor vorbei. Die Hütteldorfer wollten jetzt mehr und sie bekamen mehr! Ein Einwurf in der Hälfte von Amstetten, die jungen Rapidler sicherten den Ball, Bosnjak behielt die Übersicht und bediente auf der anderen Seite den völlig freistehenden Bozic. Der eingewechselte Offensivmann ließ sich nicht zwei Mal bitten, machte einen Haken und schlenzte den Ball perfekt ins lange Eck (60.) – ein Treffer aus dem Lehrbuch, 3:2 für Rapid II.
Wer eine Reaktion der Gastgeber erwartete, der irrte. Es ging weiter in eine Richtung. Von der Führung beflügelt wollten die Hütteldorfer gleich nachsetzen. Zimmermann lief mit der Kugel am Fuß seinen Bewachern auf und davon und zog von der Strafraumkante ab. Der Torschrei auf den Lippen wurde zum großen Staunen – der Keeper der Niederösterreicher zeigte all sein Können und lenkte das Leder über die Latte (62.). Sekunden später die nächste Offensivaktion von Grün-Weiß, Kanuric versuchte es von der Strafraumkante, wieder war Endstation beim Torhüter (63.). Die Vorentscheidung hatte der ebenfalls eingewechselte Binder am Fuß. Mit einem gefühlvollen Chip wurde er eingesetzt, doch auch der Stürmer brachte den Ball allein vor dem Tor nicht am herauslaufenden Keeper vorbei (66.). Es ging weiter in eine Richtung, kurz vor dem Beginn der Rapidviertelstunde verpasste Kanuric die Chance auf den vierten Treffer. Aus spitzem Winkel nahm der Mittelfeldmotor viel Risiko, schloss sofort ab und legte den Ball am Tor vorbei (75.). Erst am Ende des Spiels kamen auch die Niederösterreicher zu Gelegenheiten. Immer wieder war aber Hedl zur Stelle und hielt so die drei Punkte für Grün-Weiß fest. Rapid II zeigte in diesem Spiel zwei Gesichter und holte dank einer starken zweiten Hälfte den zweiten Sieg in diesem Jahr gegen SKU Amstetten. Damit springen die jungen Hütteldorfer sogar auf Platz 12!
Fotos: GEPA
Datenquelle: Overlyzer
2. Liga, 29. Runde:
SKU Amstetten: SK Rapid II 2:3 (2:1)
Donnerstag, 13. Mai 2021
Torfolge: 1:0 Deinhofer (6.), 2:0 Roman (33.), 2:1 Dijakovic (44.), 2:2 Dijakovic (47), 2:3 Bozic (60.);
SK Rapid II spielte mit: Hedl – Sulzbacher, Eggenfellner, Dijakovic, Obermüller – Kanuric (84. Hajdari), Bosnjak, Softic (46. Wunsch) – Strasser (46. Binder), Fuchshofer (46. Zimmermann), Savic (46. Bozic);
Ersatz: Habetler, Querfeld, Hajdari, Bozic, Wunsch, Zimmermann, Binder;