Grün auf Weiß - #dieAnalyse
Grün auf Weiß
Gestern um 17 Uhr war eigentlich alles angerichtet für Rapid: Sowohl der SK Sturm als auch der LASK ließen in ihrem Nachmittagsspiel jeweils Punkte liegen. Mit einem Sieg hätten die Grün-Weißen den zweiten Platz schon vorzeitig in trockene Tücher bringen können. So sind es nicht neun, sondern weiterhin sechs Zähler Vorsprung auf die Verfolger aus Graz und Linz. Vorentscheidung vertakt!
#dieAnalyse
„Wir waren die Mannschaft, die das Spiel gewinnen wollte, während der WAC sein Heil in der Defensive gesucht hat“, Cheftrainer Didi Kühbauer fasste das Spiel in einem Satz ziemlich wahrheitsgemäß zusammen. Die Grün-Weißen waren die tonangebende Mannschaft, ließen Ball und Gegner immer wieder gut laufen. Zwar waren die Wölfe aus dem Lavanttal vom Grundsystem – 4-1-3-2 - offensiv ausgerichtet, die „Drangperiode“ währte aber nur ein paar Minuten, bis zum ersten Angriff der Hütteldorfer. Die Überlegenheit spiegelte sich auch im Ballbesitz wieder – 59% zu 41%. Die Passquote von Rapid war dabei alles andere als schlecht – 78% der Zuspiele fanden den Mitspieler. Spielerisch überlegen, konnten die Gäste auch in den Zweikämpfen in Schach gehalten werden – 54,6% betrug die Zweikampfquote der Grün-Weißen. 392 gespielte Pässe zeigen, dass Rapid gewillt war Fußball zu spielen und das Kombinationsspiel forcierte. Will man nach Erklärungen für diese Niederlage suchen, dann findet man diese, abgesehen von fragwürdigen Entscheidungen, bei der Verwertung von Chancen. Von 12 Torschüssen gingen nur zwei auf das Tor der Gäste. Nicht der letzte entscheidende Pass war es, sondern viel mehr die finale Durchschlagskraft beim Torabschluss. Einer der auffälligsten am Platz war Filip Stojkovic. Das Mentalitätsmonster gewann mit 75% die meisten Zweikämpfe aller Feldspiele und hatte zugleich auch die meisten Ballaktionen – 79. Nicht minder auffällig war auch der Torschütze zum 1:0 – Marcel Ritzmaier, der vier der insgesamt 12 Torschüsse abgab und zwei weitere assistierte. Ein strittiger Elfmeter leitete dann die Wende ein. Und trotzdem hätte man, nach der roten Karte für Mateo Barac, noch einmal in Führung gehen können. Das dies nicht zur Realität wurde, war mehr dem Pech als dem Unvermögen geschuldet, denn die Volleyabnahme von Christoph Knasmüllner war vom Ansatz bis zur Ausführung sehenswert, krachte dann aber an die Latte und nicht ins Tor. Der Schluss und der Ausgang des Spiels ist allen bekannt!
Fotos: GEPA