125 JAHRE SK RAPID
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10.08.2015
Spielbericht, Profis, Bundesliga

Wie angekündigt, ließ das Trainerteam um Zoran Barisic die Mannschaft rotieren - und wie: Gegenüber dem packenden Europacup-Abend in Amsterdam gab es gleich auf sechs Positionen Änderungen. Die gravierendsten: Richard Strebinger stand im Tor, Michi Schimpelsberger kam zu seinem Überraschungs-Comeback, sein erster Einsatz in einem Profi-Pflichtspiel seit 4. Mai 2014 (!). Danach setzte ihn der Kreuzbandriss außer Gefecht. Mit den Nominierungen von Philipp Schobesberger, Max Hofmann, Stefan Schwab war im Gegenzug zu rechnen gewesen, zudem kam Stefan Nutz im zentralen Mittelfeld zu seinem Pflichtspiel-Debüt.

Zerfahrene Partie

Wer würde das Europacup-Auswärtsspiel wohl besser verkraftet haben? Denn auch der WAC war unter der Woche aktiv gewesen, allerdings in Dortmund untergegangen. Bei drückenden Temperaturen entwickelte sich zu Beginn auch kein besonderes Spiel: Robert Beric mit einem Schussversuch aus der Drehung (12.), dann Nutz mit einem Freistoß klar vorbei (14.). Das war es an Chancen auf unserer Seite. Oft kamen auch die Gäste nicht vor unser Tor, machten aber aus der einzigen Möglichkeit die überraschende Führung: Wernitznig mit einem Weitschuss, der von Schimpelsbergers Bein noch unhaltbar für Strebinger abgefälscht wurde - 0:1 (21.).

Anderes Bild in Hälfte Zwei

Die Partie war zerfahren, Fehlpässe da und dort säumten die Wege und zur Halbzeit war klar: Es konnte nur besser werden. Für dieses Unterfangen kamen mit Wiederbeginn Flo Kainz und Stephan Auer in die Partie und tatsächlich, Rapid entwickelte nun mehr Vorwärtsdrang. Allerdings: Konkrete Chancen blieben zunächst auch in der zweiten Halbzeit leider aus. Eine der besten: Traumhafter Diagonalpass von Stangl auf Schobesberger, der direkt mit einer Hereingabe, die Kofler gerade noch vor Beric erwischte (58.). Dann bediente Beric Schobesberger ideal auf engem Raum, der mit seinem Schuss aber ebenso am Wolfsberger Schlussmann scheiterte (64.).

Doppelschlag durch Kainz

Eine äußerst kuriose Situation führte nach 66 Minuten aber endlich zum Ausgleich: Über eine Staffette via Schobesberger und Beric, der den Ball nicht im Tor unterbrachte, kam der Ball über Umwege zu Kainz, der das einzig Richtige machte - und das Ding ins Netz wuchtete, 1:1! Das hatte Rapid gebraucht, denn nun lief der Ball wie am Schnürchen, die Kombinationen wurden flüssiger - aber da und dort wurde zu kompliziert gedacht, statt den einfachen Pass oder Schuss zu wählen. Aber unsere Mannschaft ließ nicht locker und wurde belohnt: Super Antritt und Vorlage von Schobesberger auf der Seite, er legte überlegt auf Kainz zurück, der erneut kompromisslos einschoss - 2:1, Spiel gedreht (82.)! In der Folge verabsäumten wir es, den sprichwörtlichen Sack schon viel früher zuzumachen, aber da und dort kam der letzte Pass nicht an. Aber es reicht auch an diesem Tag: Schlusspfiff, SIEG, und die Tabellenführung! Unser Erfolgslauf geht weiter und weiter….

Stimmen zum Spiel

Trainer Zoran Barisic: "Es war das erwartet schwere Spiel für uns. Wir haben die erste Hälfte komplett verschlafen, das war ganz schlecht. Dann sind wir viel besser geworden. Dafür, dass sich die Mannschaft innerhalb kurzer Zeit so drehen kann, muss ich ihr ein Kompliment machen. Das 1:1 war Abseits, deshalb war es glücklich, aber insgesamt war der Sieg nicht unverdient."

Florian Kainz: "Ich bin natürlich froh, dass ich zwei Tore geschossen und das Spiel auf die richtige Seite gedreht habe, aber wir gewinnen und verlieren als Mannschaft. In der zweiten Hälfte hat die ganze Mannschaft besser gespielt und weniger Fehler gemacht. Es ist schwer, nach einem so großartigen Erfolg in Amsterdam in die Bundesliga zurückzukehren, das ist uns in der ersten Hälfte nicht gelungen, da haben wir viele individuelle Fehler gemacht, was untypisch für uns ist. Was uns aber wieder auszeichnet, ist, dass wir dann wieder zurückgekommen sind."