Wöatabiachl
Wuchtl, Laberl, Blunzn, Haud, Duchant, Wuhle oder Frucht – unser Fußballjargon ist einmalig
Seit jeher haben die Fußballer und die Fans ihre Sprache auch mit lokalen Mundartausdrücken angereichert, sie machen sich also die Terminologie des Spiels mundgerecht. So wird beispielsweise das runde Leder in Österreich Wuchtl, Laberl, Blunzn, Haut, Duchant, Wuhle oder Frucht genannt, in Deutschland gibt es die Ausdrücke Pille, Kirsche, Pocke und einige andere.
Zudem gibt es in Österreich viele Ausdrücke für technische Kabinettstückerln, zum Beispiel Wörter wie Eisnbohna, Guakal oder Schubfa. Manche Ausdrücke sind nur aus der österreichischen Fußballgeschichte heraus erklärbar. Dazu gehört beispielsweise das Steirergoal. Es geht mit hoher Wahrscheinlichkeit auf Rudolf Hiden zurück, den legendären Tormann des Wunderteams. Der Grazer galt schon in jungen Jahren als Talent. Mit 18 wechselte er zum damaligen Spitzenklub Wiener AC. Als er bei seinem ersten Spiel für die Wiener einen haltbaren Schuss passieren lässt, ätzt sein Vordermann, der Verteidiger Karl Sesta: "So a Dial kon nua a Schdeira griagn!" (So ein Tor kann nur ein Steier bekommen.)
Dial für Treffer, Verkleinerung von Türe – das ist auch ein schönes Beispiel für unseren spielerischen Umgang mit der Sprache. Interessant ist auch, dass in Deutschland viel stärker eingedeutscht wird, als in Österreich. Wir in Österreich sagen Corner, Ball im Out, Offside etc., die Deutschen sagen nur Eckball, Eckstoß, Ball im Aus, Abseits. Der Grund hiefür ist inzwischen gut erforscht: In Deutschland hat in der Frühphase des Fußballspiels ein Gymnasiallehrer eine Wortliste mit Eindeutschungen gemacht und darauf gedrängt, dass seine Übersetzungsvorschläge auch tatsächlich eingehalten werden (hier Beispiele der Wortliste einfügen). In Deutschland ist diese Initiative sehr wirksam gewesen, bis nach Österreich ist sie nicht gedrungen – in die Schweiz übrigens auch nicht).
Bis zum heutigen Tag verträgt sich unsere Mundart gut mit dem Englischen, man denke an Ausdrücke wie Ansergoalie, Cornerschdangl oder Outwachler. Und zum englischen Ausdruck Match haben wir eine Verkleinerungsform gebildet: das Metscherl.
Kleines Wörterbuch zum Fachjargon der Fußballer und der Fußballfans
Dieses Lexikon beinhaltet auch einige weniger bekannte Ausdrücke aus dem allgemeinen Sprachgebrauch, die auf der Mundartversion dieser Webseite zu finden sind und Fremden wohl nicht geläufig sind.
Für wertvolle Hinweise danken wir Alfred Körner, Rudolf Flögel, Herbert Feurer sowie Daniel Mandel und Lorenz Kirchschlager, die auch das Lexikon redigiert haben.
An|raund, der v an Anraund neman: wieder Mut fassen, sich aufraffen.
Ansa- (als 1. Bestandteil von Zusammensetzungen): drückt aus, dass etwas besonders großartig ist.
Anser|goalie, der: erster Tormann der Kampfmannschaft.
Aschyl: Spitzname von Ernst Happel (in Anlehnung an einen türkischen Schauspieler, dem er zum Verwechseln ähnlichsah).
auf|gawaln (eigentlich: aufgaberln; der vordere Teil des Fußes wird mit einer Gabel verglichen): den am Boden befindlichen Ball mit dem Fuß in die Höhe bewegen (siehe gawaln).
Aun|draada, der (eigentlich: Angedrehter): Schuss mit Dreh (= Effet).
aun|draan (eigentlich: andrehen): dem Ball einen Dreh (= Effet) geben.
Aun|gik, der: Anstoß.
aun|rauckn, au|rauchn (eigentlich: anrauchen): mit viel Kraft einen Schuss abgeben.
aun|schittn, sich: einen peinlichen Fehler begehen (meist vom Tormann)
aussi|jaukn (eigentlich: hinausjauken): (aus einem Bewerb) hinausjagen, hinauswerfen.
aussi|schdampan (eigentlich: hinausstampern): (aus einem Bewerb) hinauswerfen.
Aussn|pracker, der (veraltet): Außendecker; hatte früher vor allem die Aufgabe, den Ball zu erobern und weit nach vorne zu schießen (wegzupracken).
aus|weats schbün: im gegnerischen Stadion spielen.
Back|schdos, der: Torabstoß.
Bahö, der: Lärm, Wirbel, Krawall.
baletti: paletti v ois is baletti: alles ist in Ordnung.
Ballesterer, der: Hobbyfußballer, scherzhaft und veraltet auch für Profifußballer; eigentlich: jemand, der etwas wegschleudert, denn das Wort geht zurück auf ital. balestra, mlat. balestrum (= Wurfmaschine).
ballestern: (zum Vergnügen) Fußball spielen.
Bangl, Bankal, das: 1. Ersatzbank 2. Trainerbank.
Bangl|drucker, der: Reservespieler.
Bania, die (zu panieren): Bekleidung.
Bauarn|oasch, der v mid dia weama Bauarnoasch schbün: jetzt werden wir es dir zeigen.
be|dropatsd, be|dropetsd (Weiterbildung von tröpfeln): betroffen, niedergeschlagen.
bei|leifi: beiläufig, ungefähr, zirka.
Bemische, der; a Bemischa (eigentlich Böhmische): schlampig geschossener Ball mit dem Aussenrist.
Bemmal, das: kleiner Kotklumpen (eines Tieres) v ka Bemmal ned: keine Kleinigkeit.
Bfeiffal, das: Schiedsrichterpfeife v s Bfeiffal gschluckt/gfressn hom: wiederholt ein Foul (oder ein Abseits) nicht ahnden.
Bfoa|wisn, die: von 1911 bis 1977 die Heimstätte des SK Rapid; zuvor spielte der Verein auf der Schmelz.
Bfunds|ide, die: sehr guter Einfall.
Bia|deckl, der: Bieruntersatz v ea hod an Radius wia r a Biadeckl: er ist ein unbeweglicher und lauffauler Spieler.
Bian, die: 1. Birne 2. Kopf.
bianan: schlagen (nicht nur auf den Kopf).
Blindn|schleiffm, die: 1. Kapitänsschleife; Armschleife, an der ein Mannschaftskapitän zu erkennen ist; 2. auch scherzhaft, wenn ein Kapitän die Schleife versehentlich am rechten Arm trägt.
Blots, Blods, der: Platz.
Bluntsn, die (eigentlich: Blutwurst): Ball.
Bock, der, Plural: Bock, Beck oder Beg: Fußballschuh.
Bod|gikal, das: müdes, lustloses Fußballspiel.
bofln: 1. drängend gehen, drängend voranschreiten 2. rauchen.
Boi|schani, der (eigentlich: Ballschani): Balllbub, zum Vornamen Johann, französisch Jean; in Deutschland: Balljunge.
Boisda, der: 1. Polster, Kissen 2. Vorsprung.
Boi|weka|schiassn, das: Ballwegschießen; ein Versuch, zu wassern (siehe dort).
Bradling, der (eigentlich: Breitling), der: Schuss mit dem Innenrist.
Bressa, der: Pressball.
bügan: pilgern.
büsln: schlafen.
Buschkawü, der: Wirbel, Durcheinander.
Buttn, die v an de Buttn aufülln: jemandem viele Tore schießen.
Corner, der: Eckball, Eckstoß (in Deutschland nur so).
Corner|schdangl, das: Eckfahnenstange.
da|ham schbün: auf dem Heimplatz spielen.
Daltons, die (in Anlehnung an die Lucky-Luke-Comics): Spitzname für Zoran Barisic, Dietmar Kühbauer, Stefan Marasek und Sergej Mandreko, die immer zu Scherzen aufgelegt waren.
damisch: benommen, schwindlig.
Dawi, das: mundartliche Aussprache von Derby.
Deckl, der; auch: Schin|baa|deckl: Schin|baa|schidsa: Schienbeinschoner; unter den Strümpfen getragenes Utensil; schützt das Schienbein vor Verletzungen.
Dial, das (Verkleinerung von Tür): Tor (im Sinne vonTreffer, aber auch im Sinne von Torgehäuse am Fußballplatz).
Doppla, der: Doppelpass.
Dragal, das: hohe Niederlage v mit an Fimfa|dragal ham|gschickt wean (= für Tore bekommen).
Dram, der: Traum v ausn Dram höffm (eigentlich: aus dem Traum helfen): auf den Boden der Realität zurückbringen.
draussdn schbün: im gegnerischen Stadion spielen.
Drena, Draina, der: Trainer; z. B. da Drena hot uns guad eigschdöd (= da Trainer hat uns auf das Spiel gut vorbereitet).
Dreschn, die: Prügel, Niederlage.
Dribblanski, der: Spieler, der gut mit dem Ball umgehen kann (der gut dribbelt).
Driwa|schdeiga, der (eigentlich: Drübersteiger): ein Spieler bewegt den Fuß seitlich über den Ball hinweg, um eine Körperfinte einzuleiten; wenn der Verteidiger mitgeht, startet der Angreifer in die andere Richtung und überspielt den Gegner; in Deutschland Übersteiger.
dsamleppan: (tröpfelweise) zusammenkommen (z. B. Geld für eine Spende).
Dsangler, der (eigentlich: Zangler): technisch versierter, fintenreicher Spieler.
Dsangler, der: technisch versierter, fintenreicher Spieler.
dsangln (eigentlich: zangeln; von Zange): den Ball fintenreich führen.
dsaus schbün: auf dem Heimplatz spielen.
Dschants, die: (Tor-)Chance.
Dsenta, der (eigentlich: Zenter) (veraltet): Mittelstürmer.
Dswara|goalie, der: zweiter Tormann der Kampfmannschaft.
Duaban, der (eigentlich: Turban) (scherzhaft): Kopfverband.
Duaban-Bomba, der (eigentlich: Turban-Bomber), auch: Duaban-Duabo (eigentlich: Turban-Turbo): Spitzname von Carsten Jancker.
Duchant, die (eigentlich: Tuchent, mit Federn gefüllte Bettdecke): Ball.
dulli (eigentlich ein jauchzender Ausruf): ausgezeichnet, hervorragend.
Easchde, die: erste Kampfmannschaft eines Vereins.
Eck, das: seitlicher Teil des Tores, s kuadse Eck: diejenige Seite des Tores, die dem vom Flügel angreifenden Spieler näher liegt; s longe Eck: die andere Seite des Tores (in Deutschland nicht: das Eck, sondern: die Ecke).
Eia|goalie, der: schlechter Tormann.
Eia|goi, das: Treffer, der leicht zu verhindern gewesen wäre.
Eia|goi|maun, der: schlechter Tormann.
ei|baun: einschießen (einen Elfer, einen Freistoß).
ei|drogn, si ei|drogn (eigentlich: sich in die Ergebnisliste eintragen): ein Tor erzielen.
ei|netsn (eigentlich: einnetzen): ein Tor schießen.
eine|bofln: drängend hineingehen (z. B. in ein Stadion); siehe auch: bofeln.
Eine|haua, der: unfairer, überharter Spieler.
eine|haun: überhart spielen und den Gegner oft foulen.
Eisn|bona, der; auch: Eisnbohna|schme, der (eigentlich: Eisenbahnerschmäh): ein Spieler bewegt den Fuß über den Ball hinweg nach vorne und zieht den Fuß wieder zurück, um eine Körperfinte einzuleiten; laut Rudi Flögel nach den ähnlichen Bewegungen der Kuppelstange einer Dampflokomotive.
Eisn|haksn, der; Eisn|fuas, der: Verteidiger, der für sein überhartes Spiel bekannt ist.
Ewasde, der: der Oberste, der Chef, der Vorgesetzte.
fa|büsln: verschlafen.
fa|scheawln: verkaufen.
Feaschla, der (eigentlich: Fersler): Pass oder Schuss mit der Ferse; (in Deutschland: Absatzkick, Hackentrick).
Fedsn, der (eigentlich: Fetzen): scharfer Schuss auf das Tor; vom Verb fetzen abgeleitet (= etwas schnell irgendwohin bringen).
Fedsn|lawal, das (eigentlich: Fetzenlaberl): Ball (scherzhaft); der Ausdruck stammt aus einer Zeit, als die Buben mit handgefertigten Bällen spielten, diese bestanden aus Fetzen (= Lumpen).
Fettn, die: Seitwärtsdrall des Balles, Verballhornung von Effet; dem Ball a Fettn (mit)geben.
Fiadl, Fiatl, das: Viertel.
Fods, der: Mund v in Fods henga lossn: eine verdrießliche Miene machen, sich mit der Niederlage abfinden.
Fogl|haus, das (ironisch): das Gerhard-Hanappi-Stadion (weil er Westwind den Spieler und Zuschauern zu schaffen machte).
frisch|gflakd: neu ernannt, neu in einer bestimmten Position; z. B. da frischgflakde Drena.
Gadrowe|fuass, der (eigentlich: Garderobefuß): der schlechtere Fuß eines Spielers; ein Fuß, den er am liebsten in der Garderobe abgegeben würde; in Deutschland heißt der bessere Fuß Schokoladebein.
Galarii, die (eigentlich: Galerie): der höchste Rang des Stadions bzw. die höchsten Reihen; fia de Galarii schbün: nur auf den Showeffekt aus sein, ballverliebt, aber ineffektiv spielen, um Applaus einzuheimsen; die Herleitung von Galerie (= Gruppe von Verbrechern, die das Spiel manipulieren will) ist wohl verfehlt, denn sie trifft nicht den Sinn.
gawaln (eigentlich: gaberln): den Ball mit den erlaubten Körperteilen möglichst lange in der Luft halten; (in Deutschland: tanteln, tängeln, den Ball hochhalten).
Ge|beck, das: Hoden; a Schuss ins Gebeck.
Gerhard-Hanappi-Schdadion, West|schdadion, das: von 1977 bis 2014 die Heimstätte des SK-Rapid.
Ghead|si, das (eigentlich: das Gehört-sich): (gutes) Benehmen (am Fußballplatz).
Gika, der: Fußballspieler.
Gikal, das: 1. (scherzhaft) Fußballspiel 2. Vergnügungsspiel.
gikn: Fußball spielen.
Goali, der: Tormann.
Gogerln, die: Hoden; a Schuss in die Gogerln.
Goi, das (entlehnt aus englisch Goal): Tor.
Goi|esl, der: (scherzhaft) Tormann.
Goleador, der: Spitzname von Hans Krankl (nach der spanischen Bezeichnung für Goalgetter/Torjäger).
Grawäu, der: Krawall.
grean: 1. jung 2. dumm, unerfahren 3. ungeselcht (vom Fleisch); (vgl. grien)
Grettsl, das (eigentlich: Grätzel): Bezirksteil, zusammengehörende Häuser eines Bezirks.
Griasla, der: Obdachloser, Vagabund.
grien-weiss: Vereinsfarben von Rapid (vgl. grean).
gritsd sei(n): erledigt sein, entschieden sein.
Gronodn, die (eigentlich: Granate): scharfer Schuss auf das Tor.
Gschdettn, die: Fußballfeld mit ungepflegtem oder dürftigem Rasen.
Gschlapfde, der, ein Gschlapfter: 1. Schuss mit absichtlichem Anheben des Ristes 2. ein abgerissener Schuss.
Gschnidsde, der, ein Gschnidsda: siehe Hoidsgschnidsde.
Gschraubde, der: Fußballschuh mit abschaubbaren Stollen.
Gschropp, der: 1. Kind, 2. kleiner Mensch 3. Spitzname von Gerhard Hanappi (er war 1,69 groß).
Guakn, die; Guakal, das: Aktion, bei der ein Spieler dem anderen den Ball durch die Füße schiebt; jemandem ein Gurkerl geben/andrehen; in Deutschland Tunnel, Beinschuss. z.B.: den Gegner tunneln.
Gummler, der: Fußballschuh mit Gummistollen.
hadschad, hatschad: hinkend.
hagli(ch): heikel.
Hakerl, das: Haken: Richtungswechsel eines dribbelnden Spieler um 90°, bevor er auf einen Verteidiger trifft; nachdem der Verteidiger überspielt wurde, setzt der Angreifer den Lauf in die erste Richtung fort.
Half, der (veraltet): Mittelfeldspieler.
Hands, das: Handspiel.
Hanse|burli, der: Spitzname von Hans Krankl.
Happe, das (eigentlich: Häuptel, Verkleinerung zu Haupt): Kopf.
Haud, die, Häudl, das: Ball.
Heferl, das: Siegespokal v s Heferl stemman: den Cuppokal erringen.
Hisdoarie, die: Historie, Geschichte; im Gegensatz dazu bedeutet Gschicht in der Mundart so viel wie Sache, Angelegenheit.
Hittn, die (eigentlich: Hütte): 1. Tor (als Einrichtung im Fußballstadion); denan hams de Hittn angfüllt (= die haben viele Treffer hinnehmen müssen) 2. das Fußballstadion selbst, also Pars pro Toto, der Teil steht für das Ganze.
Hockn, die: Arbeit.
Hohe, der: hoher Pass.
Hoids|g|schnidsde, der, a Hoidsgschnidsda (eigentlich: Holzgeschnitze): steifer, unbeweglicher Spieler mit geringer technischer Begabung.
Homma, der: scharfer Schuss auf das Tor.
Hos, der v a heiricher Hos: in diesem Jahr geboren, ahnungslose Person.
Hösche, die (mit stimmhaftem sch gesprochen): ein Übungsspiel, bei dem Spieler in einem Kreis stehen und zwei oder drei Spieler in der Mitte stehen und versuchen, den Ball zu ergattern. Wer es schafft, darf in den Kreis hinaus, vgl. höscherln (= ärgern, necken); in Deutschland heißt das Übungsspiel Rondo.
Hunds|gik, der: schlechtes Spiel.
Hunds|minutn, die v olle Hunds|minutn (spielt auf das häufige Markieren von Rüden an): alle Augenblicke, immer wieder.
Hutterl, das: Leitkegel; wird im Straßenverkehr zur kurzfristigen Warnung und Absicherung von Unfall- und Baustellen verwendet; dient am Fußballplatz als Utensil für Übungen.
iwa|haps (über + Haupt): 1. ungefähr 2. schnell, unüberlegt.
iwa|haupt (nachgestellte Verstärkung eines attributiven Adjektiv): z. B.: di Rapid, da leiwondste Klub von iwahaupt.
Iwung, die: Übung.
Jausn|gegna, der: leichter Gegner; eine Jause ist eine Zwischenmahlzeit.
jetsd, jetsa, jetsad, jetsn, jets: jetzt.
Kaisasemme, die: Semmel (in Deutschland meist Brötchen), mit fünf strahlenförmigen Einkerbungen v krochn wia r a Kaisasemme: pleite sein.
Kapatsunda, der (eigentlich: Kapazunder; aus Kapazität + Wunder): besonderer Fachmann auf einem bestimmten Gebiet, z. B. im Bereich des Fußballs.
Kappl, das: Kopfbedeckung des Tormannes; den faung i midn Kappl (= dieser Schuss ist leicht zu halten) v den hed mei Oma midn Kappl gfaungan (= diesen Schuss hätte sogar meine Großmutter gehalten).
Kefich, der: kleiner eingezäunter Hartplatz.
Kefich|gika, der: Spieler, der hautpsächlich auf einem kleinen eingezäunten Hartplatz spielt oder dort aufgewachsen ist).
Kefich|gikal, das (eigentlich: Käfigkickerl): Fußballspiel auf einem kleinen eingezäunten Hartplatz.
Kegerl: Spitzname von Christian Keglevits.
kepfln (eigentlich: köpfeln): den Ball mit dem Kopf stoßen; in Deutschland: köpfen.
Kistn, die: Tor (im Sinn von Torgehäuse am Fußballplatz).
Klettn, die: lästiger Manndecker; nach der Pflanze mit kugeligen, mit Widerhaken versehenen Blütenköpfen.
Knedl|reida, der (eigentlich: Knödelreiter): kurzer Tritt bzw. Stoß mit dem Knie in den Oberschenkel des Gegners; in Deutschland: Pferdekuss.
Knepfal|gschbü, das (eigentlich Knöpferlspiel, veraltet): improvisiertes Fuballspiel auf einem Tisch mit Randleisten, Knöpfe repräsentieren die Spieler, ein Druckknopf ist der Ball.
Krochn, die: scharfer Schuss.
Kugl, die: Ball.
Launge, der, a Launga: 1. groß gewachsener Spieler 2. langer Pass.
Lawal, das (eigentlich: Laberl): Ball (siehe Fetznlaberl).
Leachal|schas, der (eigentlich: Furz des Singvogels Lerche) v ka Leachalschas (ned): keine Kleinigkeit.
legn: foulen, sodass der Gefoulte stürzt.
Leid, die: 1. Menschen 2. Zuschauer.
Leiwal, das (eigentlich: Leiberl): oberer Teil der Dress; in Deutschland Trikot (oft erstbetont); kaa Leiwal segn/reissn: chancenlos sein, nicht im Kader sein.
lentssn: faulenzen.
lewentich: lebend.
Lottn, die: Querlatte des Torgehäuses.
Masda|schdickl, das: Meisterstück.
Mateei am Letsdn (eigentlich: Matthäus am Letzen; Umdrehung der Evangelienabfolge): am Ende sein.
Metscherl, das (aus englisch Match): 1. liebevoll für ein attraktives Fußballspiel 2. abwertend für ein Vergnügungsspiel.
Ministrant, der: Schiedsrichter, der Regelverstöße nicht ahndet.
Mochatschek, der: Macher, Manager.
muads (verstärkend vor einem Substantiv): drückt aus, dass etwas besonders großartig ist: a muads Bahö.
Musda, Musta, das v a Musda fon an Deppn: ein besonderer Idiot.
Nod gegn Ölend: wenn beiden Mannschaften nichts gelingt, dann heißt es: da spielt Not gegen Elend.
Nudl|bati, die (eigentlich: Nudelpartie): schlechtes Spiel.
Oasch, der: Arsch v an oaschvoi Leit: viele Menschen, viele Zuschauer.
Öfa, der: Elfmeter, Strafstoß.
Offside, das: Abseits.
oisdan (eigentlich; also dann): also, endlich.
oo|dreibfln lossn (eigentlich: abtropfen lassen): den Ball mit einem erlaubten Körperteil stoppen und weiterspielen.
Oogrosl|farein, der (Agraseln steht österreichisch für Stachelbeeren, diese sind meist sauer): Verein von minderer Güte.
oo|scheatssln (eigentlich: abscherzeln, Scherzl: Endstück vom Brot): einen hereingeflankten Ball durch ein Versehen nicht mittig, sondern stark seitlich treffen.
oo|schmian (eigentlich: abschmieren; kommt so wie Schmiere stehen aus dem Jiddischen): 1. den Gegner manndecken 2. den Gegner genau im Auge behalten, lauern: aner ged drauf, da aundare schmiad oo.
Out, das: Ausball (in Deutschland meist nur so).
Out|wachla, der: Schiedsrichterassistent (früher Linienrichter), der seine Fahne hebt, wenn der Ball im Out ist.
Panther, der: Spitzname von Michael Konsel.
Papal, das: Essen.
Penalty, der: Strafstoß.
Pfitschi|gogerln, das: improvisiertes Fußballspiel auf einem Tisch mit zwei Kämmen und mit Münzen.
Powidl Pepi: Spitzname von Jozef Valachovic.
Prim|geiga, der: Führungsspieler; eigentlich: erster Geiger in einem Streichquartett oder Ähnlichem.
Rapid, die: der Name ist umgangssprachlich ein Femininum und wird meist mit Artikel verwendet, das Wort wird auf der ersten Silbe betont; aber: der SK Rapid.
Rapid|fiadl|schdund, die (eigentlich: Rapid-Viertelstunde): die letzten 15 Minuten, in denen der SK Rapid ein Spiel oft noch dreht.
Rastelli, der: technisch versierter Spieler, guter Dribbler; nach dem berühmten Jongleur Enrico Rastelli (geb. 1896 in Samara, Russland; gest. 1931 in Bergamo, Italien).
Raund|schdaa|seawiara, der (eigentlich: Randsteinservierer): früher ein Übungsspiel der Gassenfußballer, wobei der Ball vom Randstein spielbar zurückprallen soll.
Rearln, die: 1. Röhren 2. Füße (in Österreich sind damit die Gliedmaßen von den Zehen bis zur Hüfte, also auch die Unterschenkel gemeint; in Deutschland: die Beine); iwa de Rearln haun: gegen die Füße treten.
Reindl, das (Verkleinerung von Rein): kleiner flacher Kochtopf v im Reindl sei(n): dem Druck des Gegners fortwährend ausgesetzt sein v wen im Reindl hom: jemanden permanent unter Druck setzen.
Revue, die: Reservemannschaft eines Vereins, spielte früher unmittelbar vor der Kampfmannschaft.
Rigo: Spitzname von Richard Kuthan.
Ristling, der: Schuss mit dem Rist, also mit der Oberseite des Fußes zwischen dem Ansatz des Schienbeins und den Zehen; in Deutschland Spannstoß.
Rück|schbü, das: Rückspiel.
Schanial|dandla, der (eigentlich: Scharnierverkäufer): ein ballverliebter Spieler, der immer wieder Haken schlägt; Hearst, du Schanierldandla! Spü amoi oo!
Schbinod, Schbenod, der: Spinat v des is da heksde Schbinod: das ist etwas Großartiges, des restlos befriedigt.
Schbits, der: Schuss mit der Schuhspitze, in Deutschland heißt es: mit der Picke.
Schda|kugl, die (eigentlich: Steinkugel), auch: Schda, der: zu hart aufgepumpter Ball.
Schdangl|pass, der: eine Flanke, die flach und scharf von der Toroutlinie zur Torstange gespielt wird, damit ein dort wartender Mitspieler einnetzen kann; die Technik wurde durch Robert Körner sprichwörtlich.
Schdea, der (eigentlich: Steher): 1. Stehplatz: Gesd am Schdea? 2. Stehplatzkarte: Hosd da an Sschdea kauft?
Schdeira|goi, das (eigentlich: Steirergoal): Tor, das vom Goalie leicht zu verhindern gewesen wäre.
Schdongan, die (eigentlich: Stange): seitliche Begrenzung des Tores, Seitenpfosten (in Deutschland nur so).
Scheiwal|gschbü, das (eigentlich: Scheiberlspiel): Kurzpassspiel auf engem Raum; das Wunderteam war dafür berühmt.
schewan (eigentlich: schepparn): klappern, klirren v s hod gschewad: ein Tor ist gefallen.
Schiri, der: Schiedsrichter.
Schissl, die: tellerförmige Siegestrophäe v de Schissl schdemman: den Meisterschaftsteller gewinnen.
Schiwe, das (eigentlich Schüppel) v a Schiwe Leit: eine große Menge von Menschen.
Schlabfm, die: Hausschuhe; an ausn Schlabfm haun: jemanden derb foulen.
Schleich 1, die (eigentlich Schläuche): Füße (in Österreich sind damit die Gliedmaßen von den Zehen bis zur Hüfte gemeint, also auch die Unterschenkel; in Deutschland: die Beine); iwa d Schläuch haun: gegen die Füße treten.
Schleich 2, der: Schleichhandel für Eintrittskarten.
Schraufm, der: hohe Niederlage; an Schraufm kriagn: hoch verlieren.
schrauntsn|schdad: obdachlos.
Schubfa, der: Schuss, bei dem der Ball gefühlvoll angehoben und über einen Verteidiger oder den Tormann geschossen wird; in Deutschland: Lupfer, Heber.
Schusserl, das: Übungsspiel zweier Spieler im Käfig, geschossen wird aus dem eigenen Strafraum, auf das gegnerische Tor.
Schwoatsse, der, ein Schwoatssa: Schiedsrichter (weil diese früher einheitlich schwarz gekleidet waren).
Seawiara, der (eigentlich: Servierer): früher ein Übungsspiel der Gassenfußballer, wobei der Ball immer wieder von einer Hauswand spielbar zurückprallen soll, ohne dass er dazwischen auf den Boden fällt.
Sidsa, der: 1. Sitzplatz 2. Sitzplatzkarte.
Solod|schissl, die (scherzhaft); siehe Schüssel.
Tondo: Spitzname von Antonin Panenka.
Tschekabuff, der: Tritt mit dem Knie in den unteren Bereich des Oberschenkels; führt dazu, dass beim Angegriffenen die Muskeln versagen und dieser zu Boden geht; Herkunft unklar.
Ua|waschl, das: Ohr.
un|grod sei’: eine ungerade Zahl sein (womit nicht alle Spieler an einem Vergnügungs- oder Übungsspiel teilnehmen können); Schbü mid, wäu mia san ungrod!
Un|parteiische, der, ein Unparteiischer: 1. Schiedsrichter 2. neutraler Tormann bei einem improvisierten Spiel auf ein einziges Tor (vor allem dann, wenn nur wenige Spieler vorhanden sind, also z. B. drei gegen drei und ein neutraler Tormann).
Wadl|beissa, der: jemand, der einen anderen Spieler, obwohl er ihm technisch unterlegen ist, immer wieder dreist angreift.
wassern: Zeit schinden, um ein Ergebnis über die Spielzeit zu retten.
Wech, Weg, der: Weg v a brada Wech: ein langer Weg v damid hods an gweisdn Wech (eigentlich: damit hat es einen gewiesenen Weg): der Ablauf (des Spiels) ist vorauszusehen.
Weide, der, a Weida: weiter Pass.
Wesch, die: Fußballdress; ka Wesch segn: langfristig nicht aufgestellt werden (auch nicht als Ersatzspieler).
wöd (als Adjektiv oder als 1. Bestandteil von Zusammensetzungen): drückt aus, dass jemand oder etwas besonders großartig ist, z. B. wöd Gika, wöd Bati.
Wöd|masda, der; eigentlich: Weltmeister: Spitzname von Ernst Happel (der allerdings nie Weltmeister war, als Trainer immerhin mit den Niederlanden Vizeweltmeister).
Woids, die (eigentlich: Walz): Wanderjahre, Lernjahre (früher Teil der Lehrlingsausbildung).
Wuchtl, die (wie Buchtl zu tschechisch buchta, eine Germsüßspeise, Dampfnudel): Ball.
wuleh (endbetont): volley.
Wuhle, die (erstbetont): Ball.
Zoki: Spitzname von Zoran Barisic.