UEL: 3:2-Spektakel zum Gruppen-Auftakt!
Es sind ja eigentlich genau solche Europacup-Abende, an die man sich auch Jahre später noch zurückerinnert: Das 3:2 unserer Mannschaft zum Auftakt der heurigen Gruppenphase bot so ziemlich alles, Emotionen, Jubel, Rückschläge, Zittern und erinnerungswürdige Tore. Am Ende hatten wir drei Punkte am Konto, ein toller Einstand also und zugleich der erste Sieg gegen die Belgier vom KRC Genk, gegen die wir vor drei Jahren bereits zwei Mal remisierten (1:1, 2:2).
Unsere Mannschaft begann vor rund 22.000 Fans im gut gefüllten Weststadion, wie die Heimstätte im Hauptbewerb genannt wird, und versuchte, in der ersten Phase des Spiels selbiges auch zu bestimmen. Bereits im Vorfeld waren wir aber vor Genk gewarnt und das zu recht, denn die Gäste kamen immer wieder durch schnelles Überbrücken in Konter-Gelegenheiten, die uns so gar nicht schmeckten. Ein Schuss von Pozuelo wurde abgefälscht und ging ins Out (15.), dann fischte Richard Strebinger einen Schlenzer von Buffel gerade noch reaktionsschnell mit einer Hand aus der Luft (22.). Rapid, das sich in der Anfangsphase bereits dem gegnerischen Tor durch Halbchancen immer wieder angenähert hatte, fand plötzlich fast das 1:0 vor: Nach einer aufsitzenden Flanke von Schrammel kam Louis Schaub aus kurzer Distanz zum Kopfball, setzte ihn aber drüber (24.). Im Gegenzug gelang Genk aber die Führung, die wie ein Schock anmutete: Nach einem Ballverlust am Sechszehner wuchtete Bailey den Ball kompromisslos ins Kreuzeck - 0:1 (29.).
Das grün-weiße Aufbäumen mündete in Schüssen von Joelinton (31.) und Schwab (41.), im Gegenzug hatten wir aber erneut Glück und das Können von Tormann Strebinger, der nach einem Konter den Winkel gut zumachte und einen Samatta-Schuss parierte (43.). Mit dem Rückstand ging es in die Pause.
Und aus dieser meldeten wir uns eindrucksvoll zurück. Unsere Mannschaft ließ den Ball rollen, verstärkte die Bemühungen, die Belgier zurück zu drängen. Was folgte, waren acht Minuten purer Emotion, aber im positiven Sinn: Zuerst legte Louis Schaub nach einem Angriff zentral in die Mitte, Stefan Schwab schoss den Ball per Direktübernahme ins Eck und stellte auf 1:1 (51.)! Den Torjubel hörte man in ganz Hütteldorf, doch was darauf folgte, ging wohl über die Bezirksgrenzen hinaus: Joelinton erkämpfte sich den Ball, sprintete in Richtung Strafraum, machte Meter um Meter, zog hinein, ließ den Gegenspieler stehen und schob den Ball an Tormann Bizot ins Eck zum 2:1 (59.), ein wunderschönes Tor!! Die Freude war kaum verstummt, da setzte es den nächsten Treffer: Verteidiger Colley passte flach zu Tormann Bizot zurück, dieser schlug über den Ball, der über die Linie kullerte - 3:1, was für ein kurioser Treffer (60.)!
Wir hatten das Spiel gedreht und erneut erhoben sich die Massen von ihren Sitzen, als Steffen Hofmann (für Tamas Szanto) aufs Feld kam, die Schleife von Schwab übernahm und einen riesigen Applaus mit auf den Weg bekam! Der Kapitän war es auch, der via Doppelpass auf Schaub auflegte, dessen Schuss aber gerade noch abgeblockt wurde (68.). Bei uns kam dann auch zum ersten Mal Stürmer Giorgi Kvilitaia zum Einsatz, er ersetzte Joelinton. Gemeinsam wurde aber noch etwas gezittert, denn zuerst hätte Pozuelo fast den Anschlusstreffer erzielt (84., Schuss am langen Eck vorbei); dieser gelang abermails Bailey, der einen Foulelfmeter zum 2:3 verwandelte (90.). Dabei blieb es aber!
Somit gingen drei Punkte an uns, ganz wichtige Punkte, da Sassuolo unseren nächsten Gegner Bilbao im Parallelspiel schlug. Ein toller Europacup-Abend gelangte somit zum Ende, aber allzu viel ausruhen können wir uns nicht – am Sonntag empfangen wir in der Liga mit Mattersburg den nächsten Gegner! RAPID!!
(gub)
UEFA Europa League, 1. Spieltag:
SK Rapid - KRC Genk 3:2 (0:1)
Weststadion, 21.800 Zuschauer, SR Blom (NED)
Torfolge: 0:1 Bailey (29.), 1:1 Schwab (51.), 2:1 Joelinton (59.), 3:1 Colley (60./Eigentor), 3:2 Bailey (90./Elfmeter);
SK Rapid: Strebinger - Pavelic, Schößwendter, Dibon, Schrammel - Mocinic, Schwab - Schaub, Szanto (63./S. Hofmann), Traustason (79./Murg) - Joelinton (87./Kvilitaia);
Genk: Bizot - Walsh, Dewaest, Colley, Uronen - Heynen (78./Susic), Ndidi - Bailey, Pozuelo, Buffel (66./Trossard) - Samatta (78./Karelis);
Gelbe Karten: Schwab, S. Hofmann; Pozuelo;